Désirée Wägerle, M.A.

Kontakt

Eberhard Karls Universität Tübingen
Graduiertenkolleg Doing Transitions

Institut für Erziehungswissenschaft
Abteilung Sozialpädagogik
Münzgasse 22-28
72070 Tübingen

Methodenzentrum der Wirtschafts- & Sozialwissenschaftlichen Fakultät
Haußerstr. 11
72076 Tübingen

0049 7071/29-74116
desiree.waegerle[at]mz.uni-tuebingen.de
desiree.waegerle[at]uni-tuebingen.de

Désirée Wägerle ist Doktorandin am Methodenzentrum der Universität Tübingen. Sie hat im Bachelor Soziale Arbeit an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart und Göteborg (SWE) studiert. Daran anschließend hat sie den konsekutiven Masterstudiengang Forschung und Entwicklung in der Sozialpädagogik/Sozialen Arbeit an der Universität Tübingen absolviert. Ihre Forschungsinteressen und Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der Differenz-, Armuts- und Ungleichheitsforschung sowie der Forschung zu Theorien und Theoriebildung in der Sozialen Arbeit. Parallel zu ihrer Dissertation lehrt sie an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart, arbeitet bei der Landeshauptstadt Stuttgart in der Beratung von Schüler*innen im Alter von 15-25 Jahren und engagiert sich ehrenamtlich in der Jugendarbeit des Evangelischen Jugendwerks Württemberg.

Promotionsprojekt

In ihrem Promotionsprojekt unter dem Arbeitstitel „Post-doc, quo vadis? − Eine Untersuchung zu strukturellen sozialen Ungleichheitsbedingungen und Ressourcen in der Postdoc-Phase“ setzt sie sich mit sozialen Ungleichheiten und Disparitäten in der Postdoc-Phase als Übergangsphase auseinander.

Übergänge im Bereich der wissenschaftlichen Hochschulbildung − wie Übergänge im Lebenslauf generell − sind durch eine Reihe von miteinander verknüpften, sich überlagernden und reproduzierenden sozialen Ungleichheiten gekennzeichnet. Der Übergang zwischen dem Abschluss einer Promotion und einem angestrebten Ruf auf eine Professur wird in der Übergangsforschung unter dem Begriff der ‚Postdoc-Phase‘ verhandelt. Diese Phase gilt bislang noch als unzureichend erforscht. Ungleichheiten in dieser Phase scheinen sich in und aus einem Verflechtungsgefüge der strukturell-institutionellen und der individuell-subjektiven Ebene in Verbindung mit der zeitlichen und der interpersonellen Dimension zu konstituieren und zu reproduzieren. Das vorliegende Promotionsprojekt widmet sich der Erforschung dieser Zusammenhänge und Verflechtungen mittels eines methodentriangulativen Forschungsdesigns. Dabei werden insbesondere die Prozesse der Reproduktion und Nicht-Reproduktion von sozialen Ungleichheiten zentriert. Die zeitlich-institutionelle Konstitutionslogik – eingebettet in die Vorstellung eines chrononormativen Lebenslaufs – soll mittels einer retrospektiven, auf Repräsentativität ausgerichteten und mit explorativen und erklärenden Komponenten versehenen Pilotanalyse von akademischen Lebensläufen von Professor*innen aus den Fächergruppen der Humanmedizin und der Erziehungswissenschaften erkundet werden. Dabei werden im Sinne einer deutschlandweiten Vollerhebung die online veröffentlichten Lebensläufe und Publikationsdaten aller, an staatlichen Hochschulen tätigen Professor*innen der beiden Fächergruppen erhoben. Die so gewonnenen Daten werden gruppenvergleichend im Hinblick auf Geschlecht, Publikationstätigkeit und Mobilität mit einer Kombination aus ‚Event History Analysis Method‘ und ‚Sequence Analysis Method‘ im Zeitverlauf untersucht. Durch partielle narrative Paarinterviews mit Postdocs und ihren Partner*innen aus den o.g. Fächergruppen sollen Rückschlüsse auf die interpersonelle paardynamische Dimension von Entscheidungsprozessen in der Postdoc-Phase und überlappende Übergänge verschiedener am Familienkonstrukt beteiligter Akteure gewonnen werden. Es ist ein Wiederholungsdesign mit zwei Erhebungswellen geplant. Die Auswertung wird im Rahmen einer Methodenkombination aus narrativer Analyse (Schütze) und dokumentarischer Methode erfolgen. Zur Sensibilisierung der theoretischen Perspektive werden die theoretischen Perspektiven der reflexiven Übergangsforschung, des Doing Transitions, der Intersektionalität, der Subjektivierung und einer psychologischen Motivationstheorie als fruchtbar erachtet. Die Arbeit sucht dabei die Lücke im Hinblick auf die relationale Betrachtung der Konstitutionsverhältnisse der Postdoc-Phase in der Übergangsforschung zu schließen, was nicht zuletzt zu einer Schärfung des Übergangsbegriffs in der Postdoc-Phase beitragen soll.

Veröffentlichungen

Bauer, Petra/Blick, Teresa/Gakos, Sofia/Gödel, Celina/Nietsch, Sarah/Wägerle, Désirée Wägerle (2022): Familien als Adressat*innen in den Frühen Hilfen. Zusammenfassender Bericht zum Lehrforschungsprojekt im Masterstudiengang „Forschung und Entwicklung in der Sozialpädagogik/Sozialen Arbeit“.

Vorträge

Wägerle, Désirée (2023): Methodologische Relationierung im Rahmen von Mixed-Methods-Studien. Vortrag im Rahmen der Arbeitsgruppe zum methodisch-methodologischen Austausch der Empirie-AG 2023 der DGfE – Kommission Sozialpädagogik, Bielefeld.

Wägerle, Désirée (2023): Post-doc, quo vadis? An examination of social inequalities in the postdoc phase. Posterpräsentation auf der internationalen Konferenz „Doing Transitions in the Life Course“, 11. Mai 2023, Frankfurt am Main.

Gakos, Sofia/Wägerle, Désirée (2022): Vorstellung der Forschungsergebnisse des Lehrforschungsprojektes „Familien als Adressat*innen in den Frühen Hilfen“ unter der Leitung von Prof. Petra Bauer. Vortrag vor dem Jugendhilfe- und Bildungsausschuss im Landkreis Böblingen.

Nietsch, Sarah/Wägerle, Désirée (2022): Vorstellung der Forschungsergebnisse des Lehrforschungsprojektes „Familien als Adressat*innen in den Frühen Hilfen“ unter der Leitung von Prof. Petra Bauer sowie Ergebnispräsentation der Untersuchung zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den niedergelassenen Gynäkolog*innen und den Netzwerkkoordinierenden im Netzwerk Frühe Hilfen. Vortrag beim Zentralen Runden Tisch Frühe Hilfen Böblingen.

Lehrveranstaltungen

Bachelor-Seminar „Propädeutik – Einführung in Studium und Wissenschaft“
(Duale Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart, WiSe 2022/2023)

Bachelor-Seminar „Propädeutik – Techniken wissenschaftlichen Arbeitens“
(Duale Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart, WiSe 2022/2023)

Mitgliedschaften

Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft e.V. (DGfE) (assoziiert),
Sektion Sozialpädagogik und Pädagogik der frühen Kindheit sowie Sektion Empirische Bildungsforschung

Deutsche Gesellschaft für Soziale Arbeit e. V. (DGSA)