Frederika Schulte, M.A.

Kontakt

Eberhard Karls Universität Tübingen
Graduiertenkolleg Doing Transitions

Institut für Erziehungswissenschaft
Abteilung Sozialpädagogik
Münzgasse 11
72070 Tübingen

+49 7071 29 76732
frederika.schulte[at]uni-tuebingen.de

Frederika Schulte hat Empirische Kulturwissenschaft und Erziehungswissenschaft (B.A.) studiert, sowie den Masterstudiengang Forschung und Entwicklung in der Sozialpädagogik/Sozialen Arbeit (M.A.) an der Eberhard Karls Universität Tübingen absolviert. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen die Auseinandersetzung mit Sozial- und Kulturtheorien, die psychosoziale Beratung, die Emotionsforschung, sowie die Frauen- und Geschlechterforschung mit Fokus auf dem Themenkomplex der reproduktiven Gesundheit als Teil von sozialer Teilhabe und Geschlechtergerechtigkeit.

Von 2021-2022 war sie Forschungsstudierende im DFG-Graduiertenkolleg „Doing Transitions. Formen der Gestaltung von Übergängen im Lebenslauf“ und verfasste dort ihre Masterarbeit zum Thema des Schwangerschaftsabbruchs als möglichen Gegenstand der Übergangsforschung. Heute ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kollegiatin im selbigen Projekt und führt die Erforschung der Verschränkung von Schwangerschaftsabbrüchen und Übergangsnarrationen im Rahmen ihrer Dissertation fort.

A K T U E L L E S

Interview-Teilnehmende gesucht!

Sie haben in ihrem Leben einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen?
Sie hatten zum Zeitpunkt des Abbruchs bereits ein oder mehrere Kind(er)?
Sie sind daran interessiert, von Ihrer Erfahrungen zu berichten?

Dann melden Sie sich gerne per E-Mail oder Telefon bei mir!

Promotionsprojekt

Frederika Schultes Promotionsprojekt „Abbruch als Übergang? Eine biografietheoretische Untersuchung der relationalen Hervorbringung und Verortung des Schwangerschaftsabbruchs im Lebensverlauf“ (Arbeitstitel) beschäftigt sich zunächst allgemein mit der Frage, inwiefern das Ereignis eines Schwangerschaftsabbruchs Gegenstand der sogenannten „Übergangsforschung“ darstellen kann. In der Übergangsforschung – welche längst nicht mehr nur „Statuspassagen von der Jugend ins Erwachsenenalter“ sondern auch soziale Phänomene wie den „Wechsel zwischen verschiedenen Lebensbereichen und Situationen“ fokussiert (Andresen et al. 2022: 9) – gibt es ein wachsendes Interesse an solchen Übergangsperformanzen, die „abgebrochen werden, angehalten werden oder schiefgehen, also Fälle transitionaler Devianz“ (Wanka 2020: 194). Der Schwangerschaftsabbruch stellt somit einen erkenntnisreichen Gegenstand dar, da hier die soziale Hervorbringung und Gestaltung sowohl von Übergängen als auch von Abbrüchen beobachtet und erforscht werden können.

Zur genaueren Untersuchung dieser Prozesse führt sie biografische Interviews mit Personen, die in ihrem Leben (mindestens) einen Schwangerschaftsabbruch haben vornehmen lassen. Die Forschungsleitende Frage lautet indessen: Wie wird der Abbruch einer ungewollten Schwangerschaft von den betroffenen Personen biografisch verortet und inwiefern kommen dabei lebenslaufbezogene Abbruchs- und Übergangskonstruktionen zum Tragen?

Zentraler Bestandteil der Forschung ist dabei eine relationale und intersektionale Perspektive auf den Gegenstand: Der Schwangerschaftsabbruch wird als ein Phänomen verstanden, welches erst durch ein spezifisches Zusammenwirken unterschiedlicher Elemente entsteht und situativ immer wieder hervorgebracht wird. Besonders interessiert sie dabei, welche Rolle die Elemente der interpersonellen Beziehungen, der körperlichen Erfahrung und das „Sprechen Über“ Abtreibung in der biografischen Verortung spielen.

Publikationen

Bomert, Christiane; Lohner, Eva Maria; Schulte, Frederika (i.V.): Macht in der Beratung. Empirische Befunde zu Machtverhältnissen in der Schwangerschaftskonfliktberatung. In: Lohner, Eva Maria; Böhm, Maika; Bomert, Christiane; Krolzik-Matthei, Katja (Hg.): Ungewollt Schwangere beraten – Theoretische, empirische und praktische Perspektiven. Psychosozial Verlag.