Marie Reich, M.A.

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Marie Reich studierte Soziologie, Geschichte, Rechtswissenschaften und Geschlechterforschung an den Universitäten in Marburg, Frankfurt und Tel Aviv und schloss ihren Master mit einer Arbeit zum Thema Materialistisch-feministische Perspektiven auf Wandel und Persistenz vergeschlechtlichter Arbeitsteilung ab. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Geschlechterforschung, feministische Gesellschaftstheorie, soziale Reproduktion, Intersektionen von Sexismus und anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sowie geschlechtsbezogene Gewalt im Nationalsozialismus.

Being in labour. Gebären als relationale Praktik im gegenwärtigen Kapitalismus

Geburt ist ein zutiefst sozialer, sich historisch wandelnder und gegenwärtig umkämpfter Prozess, der für die gebärende Person einen zentralen Übergang im Lebensverlauf darstellt. Gebären ist dabei kein unveränderlicher körperlicher Prozess, sondern wird durch sich historisch und örtlich wandelnde Geburtspraktiken hergestellt. Im Promotionsprojekt wird Gebären als ein interpersonaler Prozess verstanden, der eingebettet ist in vergeschlechtlichte Macht- und Herrschaftsverhältnisse. Das Promotionsprojekt verfolgt das Ziel, (1) empirisch der Frage nach den Auswirkungen der gegenwärtigen Organisation der Geburtshilfe auf den individuellen Umgang mit und dem Erleben von Geburten nachzugehen; (2) theoretisch nach den Auswirkungen der gegenwärtigen kapitalistischen und patriarchalen Gesellschaftsformation auf das Gebären zu fragen. Dabei soll Geburt als Reproduktion(sarbeit) erfasst werden und ihre Beziehungsförmigkeit ins Zentrum gestellt werden. Die Berücksichtigung der Rolle des Gebärens für die Reproduktion einer patriarchalen-kapitalistischen Gesellschaft umfasst auch die Auswirkungen und Intersektionen verschiedener Ungleichheits- und Herrschaftsverhältnisse auf den Prozess der Geburt. Der Bezug auf die gegenwärtige Organisation des Gebärens schließt auch deren kommodifizierte Form mit ein, beispielsweise im Bereich der Leihmutterschaft und des Eizellverkaufs.

Publikationen

Reich, Marie/Kuhnt, Anne-Kristin (2024). Being in labour – Gebären als Arbeit im gegenwärtigen Kapitalismus, GENDER – Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 1-2024, S. 26-40.

Reich, M. (2018). Verunmöglichung von Zeugenschaft. Sexzwangsarbeit in den Häftlingsbordellen der NS-Konzentrationslager und ihre Tabuisierung nach 1945. Working Paper Series 18/2018 „Gender, Diversity and Migration“, Faculty of Social Sciences, Goethe University Frankfurt.