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Goethe-Universität Frankfurt
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Janne Krumbügel hat in Frankfurt am Main und Pamplona Soziologie mit dem Schwerpunkt Gender Studies studiert. Währenddessen arbeitete sie als studentische Mitarbeiterin in den Forschungsprojekten „Enacting Pregnancy. Ultraschallbilder in der pränatalen Diagnostik“ und „Pränatale Diagnostik im Umbruch? Sozio-kulturelle Kontexte der Implementierung neuer Testverfahren auf Down-Syndrom“ bei Prof.‘in Dr. Eva Sänger. Weiterhin war sie in den Bereichen wissenschaftliches Lektorat und Übersetzung tätig sowie als Autorin medizinischer Ratgeberartikel.
Ihre wissenschaftlichen Interessensschwerpunkte liegen in den Themenfeldern Schwangerschaft, Elternwerden, Beratung und Medizin. Dabei interessieren sie besonders Geschlechterverhältnisse am Übergang zur Elternschaft und medizinische Diagnose- und Reproduktionstechnologien im Zusammenhang mit Familien- und Geschlechterbildern. Sie arbeitet mit qualitativen Methoden der Sozialforschung, insbesondere diskursanalytischen Verfahren. In ihrem Dissertationsprojekt untersucht sie diskursive Anrufungen an werdende Eltern in Schwangerschaftsratgebern.
Der Übergang zur Elternschaft in aktuellen Schwangerschaftsratgebern
Schwangerschaftsratgeber versprechen ihren Leser*innen Orientierung und Entscheidungshilfen während Schwangerschaft, Geburt und der ersten Zeit mit dem Neugeborenen. Von gesundheitlichen und medizinischen über berufliche bis hin zu Beziehungsfragen wird ein breites Spektrum an Themen im Hinblick auf Veränderungen im Übergang zur Elternschaft problematisiert. Schwangerschaftsratgeber präsentieren sich so als umfassende ‚Übergangsbegleiter‘, die Vorstellungen des ‚guten‘ und ‚richtigen‘ Lebens transportieren. Im Dissertationsprojekt werden Ratgeber als Orte einer (Re)Produktion solcher historisch veränderlichen Übergangsvorstellungen betrachtet.
Vor diesem Hintergrund wird der Frage nachgegangen, wie werdende Eltern durch aktuelle Ratgeberliteratur adressiert und diskursiv angerufen werden. Dabei steht im Fokus, welche Erwartungen und Normen an sie gerichtet werden sowie welches Bild werdender Eltern transportiert wird. Im Kontext einer familialen Geschlechterordnung im Wandel liegt besonderes Augenmerk auf Geschlechter- und Familienbildern in aktuellen Schwangerschaftsratgebern. Einen weiteren Schwerpunkt bilden medizinische Risikodiskurse und mit diesen verbundene responsibilisierende Anrufungen an werdende Eltern. Die Auswertung der Ratgeber orientiert sich an Verfahren der sozialwissenschaftlichen Diskursanalyse und nimmt eine machtanalytische Perspektive ein.
Publikationen und Vorträge
- „Perfekt entspannt und optimal vorbereitet – ambivalente Anrufungen zur ‚Arbeit am Selbst‘ in aktuellen Schwangerschaftsratgebern.“ Vortrag im Rahmen der Arbeitsgruppe „Optimierung über den Lebenslauf – Übergänge zwischen Lebensphasen als Anlass zur (Re)Adjustierung der Lebensgestaltung“, 27. DGfE-Kongress, Universität Köln, März 2020.
- „Ideas and images of the pregnant body in advice literature”. Vortrag im Rahmen des Panels “Bodies in transition”, Internationale Konferenz „Doing transitions in the life course. Discourses, practices, institutions, subjects“, Kommentar: Dr. Imke Schmincke. Universität Tübingen, Februar 2020.
- „Ratgeber als Material reflexiver Übergangsforschung.“ Vortrag im Forschungsforum „Method(olog)ische Herausforderungen bei der Erforschung von Übergängen“, Kongress: „Bildung und Bewegung“, 26. DGfE-Kongress, Universität Duisburg-Essen, März 2018.
- Krumbügel, Janne (2015): Der Übergang zur Elternschaft in ärztlichen Schwangerschaftsratgebern. Eine diskursanalytische Untersuchung von Mutter- und Vaterbildern. In: Marga Günther et al. (Hrsg.): Mutter, Vater, Kind – Geschlechterpraxen in der Elternschaft. Berlin: Budrich Verlag, S. 141–156.