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Eberhard Karls Universität Tübingen
Institut für Erziehungswissenschaft |Abteilung Sozialpädagogik |
GRK Doing Transitions
Münzgasse 30
72070 Tübingen
julian.fricke(at)graduiertenkolleg.uni-tuebingen.de
Julian Fricke hat sein Bachelorstudium Soziologie, sowie seinen arbeitssoziologischen Masterstudiengang Arbeit in Betrieb und Gesellschaft an der Georg-August Universität Göttingen absolviert. Beide Abschlussarbeiten hatten die soziale Beziehung zwischen Arbeitnehmenden und der arbeitgebenden Organisation als Untersuchungsgegenstand. Forschungsschwerpunkt sind die Arbeits- und Organisationssoziologie, sowie ein breites Anwendungsspektrum von Mixed-Methods Ansätzen. Dieses Interesse an der Arbeitsbeziehung zwischen Menschen und der Organisation wird im Promotionsprojekt „Der Übergang in eine neue Organisation. Die soziale Beziehung als Regulierungspraktik?“ weiterverfolgt. Ziel ist die Mechanismen der Herstellung und Gestaltung vom Übergang in eine neue Wirtschaftsorganisation auf institutioneller Ebene zu beleuchteten. So soll ein transdisziplinärer Beitrag zur Vernetzung von Organisations- und Übergangsforschung geleistet werden. Die empirische Umsetzung soll durch eine Betriebsfallstudie realisiert werden und quantitative und qualitative Erhebungsmethoden kombinieren.
Research Project
Der Übergang in eine neue Organisation. Die soziale Beziehung als Regulierungspraktik?
Das interdisziplinäre Forschungsvorhaben zielt auf eine Rekonstruktion und Analyse der betrieblichen Rahmung und Gestaltung des Übergangs in eine neue (Wirtschafts-) Organisation ab. Dazu wird auf Grundlage der sozialen Beziehung zwischen Arbeitnehmenden und der Organisation die Regulation und der Prozess dieser Austauschbeziehung in den Fokus gerückt. Die forschungsleitende Frage ist: Wie wird der Eintritt in eine Organisation auf institutioneller Ebene gestaltet, reguliert und prozessiert?
Dazu wird zur theoretischen Annäherung auf das Konstrukt des psychologischen Arbeitsvertrags zurückgegriffen. Dieses beschreibt die soziale Beziehung zwischen Arbeitnehmenden und der Organisation als einen gegenseitigen Erwartungsaustausch. Die bisherige Forschung zeigt, dass die soziale Beziehung einen regulierenden Charakter auf das Verhalten der Arbeitnehmenden hat. Doch ist die Rolle der Organisation bisweilen nur marginal beleuchtet wurden, da die arbeitspsychologische Theorie hier an inhärente Grenzen stößt. Die Rolle der Organisation bei der Regulation wie Prozessierung des Eintritts in diese soll daher mit der Forschungsperspektive der Économie des Conventions beleuchtet und durch den Doing-difference Ansatz theoretisch fundiert und so im Graduierten Kolleg verortetet werden. Anhand einer Betriebsfallstudie soll das Vorhaben empirisch umgesetzt werden. Die Betriebsfallstudie folgt dabei einer Methoden- und Ergebnistriangulation, um dem Untersuchungsgegenstand im Sinne eines besseren Verständnisses näherzukommen und letztlich eine bessere Analyse zu ermöglichen. Ziele des Vorhabens sind, nicht nur die Übergangsforschung im Bereich der institutionellen Ebene voranzubringen, sondern auch in der Organisationsforschung zu verankern, da gerade bei den Übergängen betriebsinterne Praktiken und subjektive Anforderungen besonders präsent sind. Des Weiteren soll ein Beitrag zur Debatte um den psychologischen Arbeitsvertrag geleistet werden. Letztlich sollen betriebliche (institutionelle) Möglichkeiten und Grenzen für Organisationen zur Gestaltung von Übergängen aufgezeigt und diskutiert werden.