Luisa Bischoff, M.A.

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Goethe-Universität Frankfurt
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Luisa Bischoff hat Soziologie und Skandinavistik an der Goethe-Universität in Frankfurt studiert und mit dem Master abgeschlossen. Als Schwerpunkte bildeten sich dabei die Familien- bzw. Paarsoziologie, die Alter(n)sforschung sowie die quantitative und qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung heraus. In ihrem Promotionsprojekt setzt sie sich mit Übergängen in die Partner*innenlosigkeit im Alter auseinander. Dabei wendet sie einen Mixed-Methods-Ansatz an und interessiert sich für den Vollzug von Paarbeziehungsübergängen vor dem Hintergrund existierender sozialer Ungleichheiten und normativer Erwartungen.

Übergänge in die Partner:innenlosigkeit im höheren Lebensalter. Die temporalen Dimensionen von Normalität und Normativität an Paarbeziehungsübergängen.

Durch das Zusammenspiel des proklamierten Bedeutungsverlustes der Ehe beziehungsweise der beobachteten Pluralisierung von Lebensformen einerseits und der Entwicklungen der zunehmenden Lebenserwartung im Zuge des sogenannten demografischen Wandels andererseits werden Menschen im Alter häufiger und zunehmend länger partner:innenlos. Eine familialen Lebenslaufperspektive mit einer zeittheoretischen Perspektive auf Normalität und Normativitäten verbindend, fokussiert das Promotionsprojekt auf den Verlauf und Vollzug von Übergängen in die Partner:innenlosigkeit im höheren Lebensalter in Deutschland und deren Relation zu bestehenden sozialen Ungleichheiten und normativen Erwartungen.

Dabei wird gefragt, wie sich Übergänge in die Partner:innenlosigkeit in Paarbeziehungsverläufe eingebettet sind (1) und wie diese Verläufe mit Zugehörigkeiten zu sozialen Differenzkategorien verknüpft sind (2). Mit Fokus auf nicht-institutionalisierte Paarbeziehungsverläufe wird sodann eruiert, wie Trennungen aus nicht-ehelichen Paarbeziehungen von Übergehenden sinnhaft gemacht und in die Paarbeziehungsbiografie eingeordnet werden (3). Abschließend stellt sich die Frage, wie sich das ökonomische Kapital gender- und altersspezifisch vergleichend an den verschiedenen Übergängen entwickelt (4). 

Um die Übergänge empirisch aus verschiedenen Perspektiven abzubilden, bedient sich das Projekt eines dialektischen Mixed-Methods-Designs. Dabei identifiziert der quantitativ-explorative Analyseteil mit einer Sequenzmuster und Clusteranalyse auf Basis des Deutschen Alterssurveys (1996–2017) typische Paarbeziehungsverläufe und verweist auf den Wandel von Normalität in diesen Verläufen entlang von sozialen Ungleichheiten über die Zeit. Im qualitativen Analyseteil werden Leitfadeninterviews mit Personen analysiert, die nie verheiratet waren, jedoch über ihr Leben hinweg nicht-institutionalisierte Paarbeziehungen führten. Dabei geraten die narrative Herstellung von nicht-institutionalisierten Paarbeziehungsübergängen und deren Verknüpfung sowie das Sinnhaft-Machen der Bedeutung des Ledig-Seins in Referenz auf normative Erwartungen in den Blick. Der quantitativ-deduktive Analyseteil bedient sich hybrider Panelregressionsmodelle, um zu analysieren, wie die institutionellen Rahmung der verschiedenen Übergänge in die Partner:innenlosigkeit zu einer gender- und altersspezifisch Entwicklungen des ökonomischen Kapitals beiträgt.

Das Projekt stellt auf einer deskriptiven Ebene die zeitlich kontingente Normalität von Übergängen in die Partner:innenlosigkeit im höheren Lebensalter in Deutschland dar, nähert sich auf einer methodologischen Ebene Paarbeziehungsübergängen unter Anwendung eines Mixed-Methods-Designs und leistet auf einer theoretischen Ebene einen Beitrag zu normativen Zeitlichkeiten in späten familialen Übergängen im Lebenslauf.

Publikationen (* Peer-reviewed)

Bischoff, L., A. Franke und A. Wanka (2022). Resonanz und Transformationen des Selbst- und Weltverhältnisses am Übergang in die Nacherwerbsphase. Zeitschrift für Pädagogik Beiheft, 1: 163-180. doi: 10.3262/ZPB2201163 *

Riedl, V., M. Müller-Brandeck, T. Schwertel und L. Bischoff (2022). Gender-Publication-Gap im Soziologiemagazin. Was tun? Soziologiemagazin, 2: 69-83. doi: 10.3224/soz.v14i2.06

Bischoff, L., A. Franke und A. Wanka (2021). Resonant Retiring? Experiences of Resonance in the Transition to Retirement. Frontiers in Sociology, 6: 723359. doi: 10.3389/fsoc.2021.723359 *

Bischoff, L. (2020). Fachliteratur zum Thema. Buchempfehlungen der Redaktion. Soziologiemagazin, 114–117. doi: 10.3224/soz.v13i2.08

Vorträge (* Peer-reviewed)

Bischoff, L. (2023). Normality and temporal normativities when becoming single in later life. What do we see when reflexively applying a Mixed-Methods Design? – Vortrag bei der Konferenz des DFG-Graduiertenkollegs Doing Transitions: Doing Transitions. Relational perspectives on the life course, 10. Mai, Frankfurt am Main.

Franke, A. L. Bischoff und A. Wanka (2023). Zwischen Resonanz und Dissonanz – was hilft der Sozialen Arbeit aus der Krise? –Vortrag beim Kongress: Soziale Arbeit in der Krise vom Diakonischen Werk Baden, 27. März, Bad Herrenalb. 

Bischoff, L., A. Franke und A. Wanka (2023). Resonant Retiring? Theoretical and Methodological Aspects of Applying the Resonance Theory tot he Transition to Retirement. – Vortrag bei der Tagung des Max-Weber-Kollegs: After Resonance?, 03. März, Erfurt. 

Bischoff, L. (2022) The meaning of ageing in narrations of non-institutionalised relationship biographies in later life – Vortrag bei den Vienna Anthropology Days, Panel „Narrating older age: Reflections on the meaning of ageing“, 27. September, Wien. *

Mauritz, S. und L. Bischoff (2022) Wie verändern sich individuelle Altersbilder im Laufe von Paarbeziehungsübergängen im Alter? Ergebnisse aus dem Deutschen Alterssurvey und der NRW80+-Studie – Vortrag beim Jahreskongress der DGGG: Altern im Spannungsfeld von Resilienz und Vulnerabilität, 15. September, Frankfurt am Main. *

Bischoff, L. (2022) Resonanz und Entfremdung in nicht-institutionalisierten Paarbeziehungsbiografien im höheren Lebensalter – Vortrag beim Jahreskongress der DGGG: Altern im Spannungsfeld von Resilienz und Vulnerabilität, Symposium „Gerontologie und Weltbeziehung – Das Resonanzkonzept nach Hartmut Rosa und seine Anknüpfungspunkte für die Alternsforschung“, 14. September, Frankfurt am Main. *

Bischoff, L. (2022). Linking non-institutionalised relationship transitions diachronically and normatively over individual life courses – Vortrag auf der Jahreskonferenz der British Society of Gerontology, Symposium „Linked Lives and Linked Transitions: A Life-Course Perspective on Social Connectedness and Social Exclusion“, 08. Juli, Bristol. *

Bischoff, L. (2021). Reflexive Perspektiven auf Übergänge in die Partner:innenlosigkeit im höheren Alter – Was gerät mit einem Mixed-Methods-Design in den Blick? – Vortrag auf der Fachtagung der Sektionen III + IV der DGGG „(Neue) Lebensformen im Alter“, 16. September, Siegen.

Bischoff, L. (2021). Finding love in older age, The Gendered And Age-Specific Dimensions Of The Transition Into Couplehood In Later Life – Vortrag auf der ESA Conference, Research Session „Quantitative Analysis in Ageing Research (I)“, 02. September, Barcelona. *

Wanka, A., L. Bischoff und A. Franke (2021). Transformations of ‘Resonance’: Affective Choreographies Throughout Life Course Transitions – Vortrag auf der ESA Conference, Research Session „Life course, family and intergenerational relationships“, 01. September, Barcelona. *

Bischoff, L. (2021). Becoming Single in Older Age. The Socially Structured Doing of the Transition into Singlehood Examined from an Intersectional Perspective. – Posterpräsentation auf dem Nordic Gerontology Congress „The Age of Ageing“, 02.-04. Juni, Reykjavik.

Bischoff, L. (2020). Becoming Single in Older Age. Doing Transitions into Singlehood from an Intersectional Perspective – Posterpräsentation auf der internationalen Konferenz „Doing Transition sin the Life Course“, 17.-19. Februar, Tübingen.

Lehre

Bischoff, L. (2021). Mixed-Methods und Übergangsforschung. Am Beispiel von Übergängen in die Partner:innenlosigkeit im höheren Lebensalter – Beitrag im Seminar „Zu Übergängen forschen: Perspektiven und Methoden zur Erforschung von Übergängen im Lebenslauf“ von Dr.in Jessica Lütgens und Dr.in Anna Wanka, 17. Mai.

Wanka, A. und L. Bischoff (2021). Resonanz. Transformationen des Selbst- und Weltverhältnisses an Übergängen im Alter – Beitrag im Seminar „Einführung in die Pädagogik des Erwachsenenalters: Das höhere Alter als (pädagogische) Herausforderung“ von Prof. Dr. Frank Oswald, 10. Mai.

Schwertel, T., S. Niedoba und L. Bischoff (2020). Übergänge und Bewältigung – Beitrag im Seminar „Zu Übergängen forschen“ von Dr.in Jessica Lütgens und Dr.in Anna Wanka, SoSe20.

Mitgliedschaften

Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), Sektion Alter(n) und Gesellschaft

Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie e.V.

European Sociological Association

Arbeitskreis Mixed-Methods der Deutschen Gesellschaft für Soziologie

Review-Tätigkeit

Journal of Family Research