Xuan Chen

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Goethe-Universität Frankfurt
GRK Doing Transitions

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Xuan Chen hat im Bachelor Germanistik in China studiert und daran anschließend den Master Interkulturelle Germanistik/Deutsch als Fremdsprache an der Georg-August-Universität Göttingen absolviert. Innerhalb ihres Masterstudiums hat sie als studentische Hilfskraft beim Institut für Interkulturelle Kommunikation Göttingen gearbeitet und dort internationalen Deutschlernenden Sprachlernberatung angeboten. In ihrer Beratungspraxis hatte sie viele Kontakte mit Deutschlernenden mit Migrations- und Fluchterfahrungen, wodurch sie Einblicke in den Herausforderungen und Schwierigkeiten dieser studienvorbereitenden Lernenden bei ihrer Integration in deutschen Hochschulen bekommen. Ausgehend von diesen praktischen Erfahrungen hat Xuan Chen ihr Forschungsinteresse sowohl an der Integration der geflüchteten Studierenden als auch an deren Übergängen im Lebenslauf entwickelt.

In ihrer Masterarbeit beschäftigte sie sich mit der Identitätsarbeit der Sprachlernberater*innen, wobei sie qualitative Interviews durchgeführt und Perspektive der engagierten studentischen Lernberatenden erkannt hat. Weil Sprachlernberatung als ein Förderprogramm im Rahmen der Studienvorbereitung für studierfähige Geflüchtete gilt, hat Xuan Chen erste Vorarbeit für die Übergangsforschung im pädagogischen Kontext der Studienvorbereitung geleistet. In ihrer Promotionsarbeit hat sie vor, sich der Übergangsforschung im Bildungsprozess mit dem „Doing Transitions“-Ansatz zu widmen, indem sie sich auf die Übergänge der geflüchteten Studienanwärter*innen ins Studium fokussiert. Mit der Betrachtung, wie Lernende und Lehrpersonen mit der Zeitintensität innerhalb Studienvorbereitungsphase umgehen, wie Geflüchtete ihre Lebensverläufe neu konstruieren, kann das Projekt zum Graduiertenkolleg auf der Ebene der zeitlichen Dimensionen in Hervorbringung der Übergänge beitragen.

Forschungsprojekt: Studienvorbereitung als Übergang von geflüchteten Studierenden

Das Promotionsprojekt richtet die Aufmerksamkeit auf die geflüchteten Menschen, die studierfähig sind und ihren Bildungsweg an einer deutschen Hochschule fortsetzen wollen. Geflüchtete mit hoher Bildungsaspiration werden durch Angebote der Studienvorbereitung in Deutschland unterstützt, was ihren Übergang in die deutsche Hochschulbildung erleichtert kann. Flucht- und pandemiebedingt manifestiert sich bei ihnen inzwischen immer eine zeitliche Widersprüchlichkeit zwischen Beschleunigung und Entschleunigung in ihrem Lebenslauf. Einerseits müssen sie sich zeitlich und inhaltlich an den intensiven Vorbereitungskursen anpassen, andererseits sind sie mit einer Verschiebung der Lebensverläufe ständig konfrontiert. In meinem Projekt wird aus der Doing Transitions-Perspektive ein relationales Zeitverständnis eingeführt, um die zeitlichen Dimensionen und deren Interdependenz in Hervorbringung der Übergänge studierfähiger Geflüchteter im Kontext der Studienvorbereitung praxistheoretisch und biografieanalytisch näher zu betrachten. Somit sind die Fragestellungen relevant: Wie gehen die Studienanwärter*innen zeitlich mit den Curricula der Studienvorbereitungskurse um? Welche zeitlichen Praktiken wie z. B. Zeitmanagement werden vollgezogen? Welche Rolle spielen die Lehrkräfte und andere AkteurInnen der Förderprogramme im Übergangspozess innerhalb einer Studienvorbereitung? Wie positionieren sich die erwachsenen und studierfähigen Geflüchteten in solch einer Abweichung von normativen Lebensverläufen? Wie konstruieren sich hierdurch Lern-, Bildungs- und andere Übergänge? Einem Mix-Methods-Forschungsdesign folgend werden nicht nur qualitative episodische Interviews mit Teilnehmenden der Studienvorbereitungskurse durchgeführt, sondern auch eine Gruppendiskussion unter Lehr- und studentischen Hilfskräften organisiert, die in pädagogischen Handlungsfeldern der Studienvorbereitung aktiv sind. Dadurch lassen sich Zeitbiografien von geflüchteten Studienanwärter*innen im Übergang ins Studium erfassen. Die Forschung zielt darauf, Übergang von Geflüchteten im Kontext der Studienvorbereitung zeitlich zu optimieren und ihre Integration ins Studium in Deutschland weiter zu fördern.