Jana Heer, M.A.

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Goethe-Universität Frankfurt
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Jana Heer hat Erziehungswissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main studiert. Nach dem Master arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation in Frankfurt am Main in der Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG) im Projekt StEG-Tandem. In ihrer Dissertation, die sie als Kollegiatin des DFG-Graduiertenkollegs Doing Transitions anfertigt, befasst sie sich mit kollektiven Online-Praktiken und der Herstellung von (als abweichend markierten) Übergängen in der (Post-)Adoleszenz.

Forschungsprojekt

Im ethnografischen und praxistheoretisch informierten Dissertationsprojekt ‚Doing Transitions Online (Differently)‘ wird die Online-Dimension der Herstellung von (als abweichend markierten) Übergängen in einer als Übergang konzipierten Lebensphase, der sog. „(Post-)Adoleszenz“, untersucht. Dabei werden kollektive, mimetische Online-Praktiken – sog. ‚Trends‘ und ‚Challenges‘ – zum Gegenstand der Forschung, die um die Themen Körper, Sexualität(en) und Gender kreisen und gegenwärtig vielzählig von (jungen) Menschen in Social Media gepostet werden. Ziel ist es, dichte Beschreibungen (Geertz) dieser Online-Praktiken sowie ihrer materiellen und raum-zeitlichen Arrangements anzufertigen und dadurch den großen Übergang „Adoleszenz“ sowie mit und in ihm verwobene Übergänge hinsichtlich Körper, Sexualität(en) und Gender zu dekonstruieren (Derrida/Butler) und damit zu verflüssigen. Auch kommen in diesem Zuge an jene(n) Überga(ä)ng(e) herangetragene chrono-, cis- und heteronormative Vorstellungen in den Blick, die etwa in Chiffren wie dem „ersten Mal“ oder dem sog. „Coming Out“ konzipiert werden und es interessiert insbesondere das Spannungsverhältnis zwischen diesen Normativitäten und der Art und Weise, wie diese in den Praktiken aufgegriffen und verhandelt, unterlaufen oder auch überschrieben werden. Die Studie ist im ethnografischen Sinne offen angelegt und versucht, mit dem Feld verbundene Setzungen nicht zu reifizieren, sondern jene in ihrer praktischen Herstellung zum Gegenstand zu machen. Auch soll sie reflexiv einholen, dass und wie auch (die vorliegende) Forschung den Gegenstand mitkonstituiert. Aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive versteht sich die Arbeit als Beitrag, binaritäts-, essenzialisierungs- und machtkritisch, aktuelle Lebenswirklichkeiten pädagogischer Adressat:innen in ihrer emergenten Hervorbringung zu analysieren.

Vorträge

Heer, J. (2022). Doing Transitions Online – Übergangspraktiken (Post-)Adoleszenter fernab körperlicher Kopräsenz. Beitrag im Symposium ‚Vergewisserungspraxen von Jugendlichen in entgrenzten Zeit-Räumen‘. 28. DGfE Kongress ENT | GRENZ | UNGEN, 13-16 März 2022, Universität Bremen.
Sauerwein, M. & Heer, J. (2019). How do school development teams implement peer-mentoring in supervised homework – linking text mining to (qualitative) social reconstructive methods. Contribution at the 3rd International Conference on School Improvement Research (SIR): Concepts, Designs, and Methods on 25–26 April 2019, University of Zürich.

Publikationen

Heer J., Coates, L., Prescher, J. & Hilkert, M. (i. E.). An Übergängen teilnehmen, Übergänge beobachten? Ethnografische Forschungen zu Übergängen im Lebenslauf. Zeitschrift für Pädagogik Beiheft 68/2022, 66-81.
Sauerwein, M. & Heer, J. (2020). Warum gibt es keine leistungssteigernden Effekte durch den Besuch von Ganztagsangeboten? – oder Über die Paradoxie individueller Förderung. Zeitschrift für Pädagogik, 2020(1), 77–100.
Heer, J. & Sauerwein, M. (i. E.). Schulentwicklung als Kooperationsprojekt zwischen Wissenschaft und Praxis am Beispiel von StEG-Tandem. In S. Kielblock, B. Arnoldt, N. Fischer, J. M. Gaiser & H. G. Holtappels (Hrsg.), Individuelle Förderung in der Ganztagsschule. Weinheim: Beltz Juventa.
Sauerwein, M. & Heer, J. (2019). „es ist sozusagen auch nur EIN Beispiel, wie das umgesetzt wurde.“ Wissenschafts-Praxis-Transfer als prozesshafter Dialog. Sozial Extra, 2019(4), 271–275.
Gleiß, M. Heer, J. Racky, G. & Thiel, M. (2019). „Man lernt nirgends so viel wie an der Front“ – Praxis statt Theorie? In S. Richter & B. Friebertshäuser (Hrsg.), Studieren – Forschen – Praxis. Erziehungswissenschaftliche Erkundungen im Feld universitären Lebens (S.161-179). Reihe: Frankfurter Beiträge zur Erziehungswissenschaft, Goethe-Universität Frankfurt, Norderstedt: Books on Demand.